Am vergangenen Wochenende forderte die Sächsische Schweiz die Bergwacht zu mehreren teils dramatischen Einsätzen. Von einer orientierungslosen Wanderin bis zu einem tödlichen Kletterunfall – die Retter waren gefordert, Leben zu retten und Angehörige zu betreuen.
Unfall am Mönch: Kletterer stirbt nach schwerem Sturz
Am Samstagnachmittag, um 14:20 Uhr, ereignete sich ein tragischerer Unfall bei Kurort Rathen. Ein 64-jähriger Kletterer stürzte im Nordostriß des Mönchs etwa vier Meter vor dem Sicherungsring aus 15 Metern Höhe ab. Drei der vier selbst gelegten Schlingen (eigens gelegte Sicherungen) rissen aus dem Fels und konnten den Sturz nicht abfangen, sodass der Mann bis zum Boden fiel. Die Bergwacht Dresden, die in Rathen Dienst hatte, war nur sieben Minuten nach dem Alarm vor Ort und begann sofort mit der Reanimation. Unterstützt wurde sie von einem Notarzt, der per Hubschrauber eingeflogen war und eine Maximaltherapie einleitete. Trotz aller Bemühungen verstarb der Kletterer, ein gebürtiger Sachse, der zuletzt in Bayern lebte und immer wieder das Elbsandsteingebirge zum Klettern kommt, noch am Unfallort. Ebenso gab es am Sonntag zwei weitere Kletterunfälle im Rathener und Bielataler Felsgebiet. Beide Kletterinnen konnten von den Bergrettern erstversorgt werden und wurden dann per Luftrettung in umliegende Kliniken transportiert.
Internistischer Notfall am Schrammtor
Parallel zu den Ereignissen in Rathen gab es am Sonnabendnachmittag einen weiteren Einsatz am Schrammtor im Bielatal. Dort ereignete sich ein internistischer Notfall. Die Bergwacht Sebnitz, stationiert in Bad Schandau, wurde alarmiert, konnte den Einsatz jedoch abbrechen, da ein Rettungswagen die Stelle erreichen konnte.
Panik im Hertelsgrund: Verirrte Wanderin gerettet
Am Freitagabend, gegen 18:30 Uhr, ging in Schandau der Alarm ein. Eine 45-jährige tschechische Wanderin, die von Děčín aus unterwegs war, hatte sich in der Nähe des Großen Zschirnsteins verirrt. Panisch und dehydriert irrte sie im Hertelsgrund umher. Die Bergwacht konnte die Frau nach einer schnellen Lokalisation aufspüren, beruhigen und sicher zum Bahnhof Krippen bringen. Ein glücklicher Ausgang für diesen Einsatz, der die Gefahren des Wanderns in der unübersichtlichen Felslandschaft verdeutlicht.
Unabhängig vom Einsatzgeschehen fand vom 18.9. bis 20.9. die gemeinsame Luftrettungsübung von DRF und Bergwacht in Papstdorf in der ERNA statt und weiterhin war die Bergwacht Bad Schandau gemeinsam mit den örtlichen Feuerwehren und der Feuerwehr Kittlitz (Kytlice/Böhmen) zu einer Waldbrandübung im Cunnersdorfer Revier unterwegs.